St. Martin
Nach den Herbstferien ist es unverkennbar: Morgens wird es später hell und abends früher dunkel - die Tage werden merklich kürzer, das innere Licht beginnt aus dieser Dunkelheit heraus zu leuchten. Ein Fest zu St.Martins Ehre zu feiern, muss nicht immer bedeuten, alle gemeinsam durch die Straßen oder Wälder zu ziehen... In dem Lied "Ich geh mit meiner Laterne" wird deutlich, was uns dieser Tag bedeutet. "Hoch oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir."
Wir wollen das Sternenlicht, das das Universum ausfüllt, einfangen und in uns tragen. Dieses Licht gibt uns Kraft, in der zunehmend dunkler werdenden Zeit zu bestehen; wir sind heute dazu berufen innerlich ein Lichtträger zu sein.
Wer als Kind an einem Vorbild erlebt hat, dass es durch eigenen freien Entschluss möglich ist, einem Bedürftigen zu helfen, der entschließt sich vielleicht, selbst barmherzig zu sein. Die Verehrung von Sankt Martin ging ursprünglich mehr vom Volk als von der Kirche aus, was diesem Brauchtum eine allgemeingültige, überkonfessionelle Bedeutung verleiht. Dessen Symbolik ist unabhängig von Herkunft und Glauben und lässt uns nach dem tieferen geistigen Inhalt fragen. Das Licht der Barmherzigkeit, das St. Martin in unser Leben bringt, wird durch die Laternen beim Laternenfest symbolisiert.
Unser Kindergarten liegt nicht in mitten der Natur oder im Wald, sondern mitten in der Offenburger Nordweststadt – zum Laternenlaufen nicht unbedingt stimmungsvoll - und doch ist unser Kindergarten ein Kleinod und ein inniger Ort des friedlichen Beisammenseins. Und somit treffen wir uns an diesem Fest an einer wunderschönen erleuchteten Lichterburg im Hof unseres Kindergartens.
Die Familien werden mit Flötenmusik und Gesang empfangen und stimmen in den Gesang mit ein. Gemeinsam entzünden wir unsere Laternen, sprechen unseren Spruch und in dieser wunderschönen Atmosphäre werden die von uns selbstgebackenen Martinsweckchen verspeist.
Jedes Jahr sind wir gemeinsam ein leuchtender Kraftquell in unserem Kindergarten! Wir legen in die Hände der Familien, auch außerhalb des traditionellen, gemeinsamen Laternenlaufs, ihre Laternenlichter in die Welt zu tragen!
„Es funkelt in allen Gründen, es leuchtet und raunt der Quell‘ so wollen auch wir entzünden, im Herzen ein Lichtlein hell! Ich trage mein Herzlicht durchs Dunkel der Nacht, mein Licht hat mich mutig zum Sieger gemacht. Was hülf‘ es, wenn Gott im Himmel nur thront, ich weiß, dass er tief im Herzen mir wohnt. Und tu ich ein Gutes, und wärs noch so klein, dereinst wirds ein Sternlein am Himmel sein!“